Neues Selbstverständnis

Wie die Zeitenwende
die Wahrnehmung
von HENSOLDT
verändert hat

Wurde die Verteidigungsindustrie seit Ende des kalten Krieges oftmals, insbesondere im HENSOLDT-Heimatmarkt Deutschland, kritisch beäugt, hat sich dies nicht nur in der öffentlichen, sondern auch in der Wahrnehmung der Mitarbeitenden grundlegend verändert.


„Rüstungskonzern HENSOLDT legt zu“ feierte eine Überschrift (Süddeutsche Zeitung) im Februar das Unternehmen. „Der Rüstungskonzern HENSOLDT gilt schon jetzt als deutsche Militärtechnik-Perle“, schrieb die WELT im November.

Jahrzehntelang wurde die Branche mit Argusaugen beobachtet. Der russische Angriff auf die Ukraine hat dann allerdings auch in der öffentlichen Wahrnehmung der Verteidigungsbranche zu einer Zeitenwende geführt. Das merken die Mitarbeitenden von HENSOLDT nicht nur in Gesprächen im Familien- und Freundeskreis, es hat auch Auswirkungen auf ihre tägliche Arbeit: Die Mitarbeitenden sehen heute einen noch stärkeren, tieferen Sinn in ihrer Arbeit.

Gestiegenes Ansehen von HENSOLDT


„Systeme von HENSOLDT schützen unsere Soldaten, die täglich unsere Werte verteidigen. Der Krieg in der Ukraine hat diese Ansicht schmerzlich bestätigt. Selbst in Deutschland scheint es keine große Abwehrhaltung gegenüber der Verteidigungsbranche mehr zu geben. Ich sehe plötzlich Beiträge über HENSOLDT oder andere Unternehmen in der Tagesschau und in großen Zeitungen, was früher nie der Fall war. Und wenn uns sogar der Bundeskanzler besucht, unterstreicht das die aktuelle Bedeutung der Branche.

Auch im persönlichen Umfeld merke ich, dass jetzt viel mehr Menschen HENSOLDT und unsere Tätigkeiten auf dem Schirm haben. Das zeigt, wie sich das Ansehen unseres Unternehmens in den letzten Monaten entwickelt hat. Als ich vor sechs Jahren bei HENSOLDT angefangen habe, kannten viele nicht einmal den Namen.“

Tim Betzler begann 2017 sein duales Studium als Wirtschaftsingenieur am HENSOLDT-Standort Oberkochen. Nach seinem erfolgreichen Abschluss ist er heute als Supply-Chain-Manager unter anderem mitverantwortlich für die Koordination in den Bereichen FCO (Fulfil Customer Order) und S&OP (Sales & Operations Planning).

Foto von Tim Betzler

Vorbereitet sein, wenn eine Bedrohung Realität wird


„Natürlich kam mir irgendwann der Gedanke, dass das, was wir entwickeln, auch dazu eingesetzt werden könnte, anderen Menschen zu schaden. Und ich habe mich gefragt, ob ich mich dabei wohl fühle. Aber das Schlüsselwort ist Verteidigung! Wir alle müssen in der Lage sein, uns selbst und unsere Familien zu schützen, denn in der Welt, in der wir leben, ist es schlicht töricht, wehrlos zu sein.

Die Verwüstungen in Syrien und in der Ukraine zeigen, dass das Leben, so sicher, stabil und berechenbar es zu sein scheint, sehr schnell zerbrechen kann. Das hat mir wieder einmal vor Augen geführt, wie wichtig es ist, vorbereitet zu sein, wenn eine Bedrohung Realität wird.“

Andrew Davidson begann vor mehr als 30 Jahren seine Karriere bei Kelvin Hughes am Standort Enfield, UK, und arbeitete sich vom Drahtarbeiter bis zum Leiter der Produktionsprüfung hoch. Heute koordiniert er verantwortlich die Aufgaben seiner Kolleginnen und Kollegen, damit die englischen Radare von HENSOLDT den Qualitätsanforderungen entsprechen.

Foto von Andrew Davidson

Teil einer wichtigen Branche


„Vor allem der tragische Kriegsschauplatz in der Ukraine, der konkrete Bedarf an Verteidigungselektronik und die kontinuierliche Unterstützung durch die deutsche Regierung haben mein positives Gefühl und meinen Stolz, Teil einer so wichtigen Branche zu sein, deutlich ansteigen lassen.

Natürlich bekomme ich hin und wieder negative Rückmeldungen zu meiner Arbeit. Für manche ist Verteidigung gleichbedeutend mit Militär, und Militär gleichbedeutend mit Krieg. Aber die meisten Menschen in meinem persönlichen Umfeld verstehen die Notwendigkeit dieser Industrie. Krieg beginnt immer mit menschlicher Dummheit, und man weiß nie, wann diese Dummheit die Oberhand gewinnt. Deshalb muss der Verteidigungssektor darauf vorbereitet sein, das Schlimmste zu verhindern.“

Seit seinem Wechsel zu EADS im Jahr 2008 gehört Neven Tikvica zu den HENSOLDTianern der ersten Stunde. Als in Kyjiw geborener Kroate, der sogar einige Zeit in Russland gelebt hat, kennt der heutige Business Development Director für Zentral- und Osteuropa die ständigen stillen Aggressionen in Regionen der ehemaligen Staaten Jugoslawiens und der UdSSR.

Foto von Neven Tikvica

Unsere Kinder und unser Zuhause schützen


„Ich denke, dass wir in Südafrika schon so lange in einer schwierigen und unsicheren Gesellschaft leben, dass Gewalt in unseren Köpfen ein ständiger Begleiter ist. Das lenkt natürlich nicht von der Tragödie in der Ukraine ab. Ich beobachte das Geschehen aus der Ferne und bin entsetzt, dass in einem Land, von dem ich dachte, es hätte seine Feindseligkeit überwunden, eine so brutale Hybris immer noch derart verwurzelt ist. Technologien wie die von HENSOLDT sind daher nach wie vor unverzichtbar – leider.

Was mich darüber hinaus noch direkter und nachhaltiger berührt, ist zum Beispiel, wie wir mit HENSOLDT-Technologie unsere Kinder in unserem eigenen Zuhause schützen können.“

In seinen 15 Jahren im Unternehmen hat Daniel van Niekerk in Südafrika an verschiedenen Projekten wie einem Ausbreitungsmodell für Hochfrequenzsignale oder der Systemintegration verschiedener Softwareprogramme gearbeitet.

Foto von Daniel van Niekerk

Die Zivilbevölkerung verteidigen


„Während unserer Ausbildung hatten wir nur wenige Berührungspunkte mit dem Thema Verteidigung. Erst durch den Übergang in den Fachbereich haben wir hier mehr Einblicke und Verständnis bekommen. Das hat den persönlichen Wert für unsere Arbeit nochmals verstärkt – „sinnstiftend“, könnte man sagen. Es macht uns sehr stolz, jeden Tag Sensoren und Produkte herzustellen, die auch in Krisengebieten wie der Ukraine helfen, die Zivilbevölkerung zu verteidigen.

Wir spüren tatsächlich, wie sehr sich die Bekanntheit der Marke HENSOLDT in den vergangenen Monaten gewandelt hat. Im erweiterten Freundeskreis ist der Name jetzt sofort präsent – und das durchweg positiv.“

Jasmin Mattern und Diana Rudi haben bei HENSOLDT die Ausbildung zur Mikrotechnologin der Fachrichtung Mikrosystemtechnik absolviert und gehören seit drei beziehungsweise vier Jahren zum Team der Microwave Factory in Ulm. Dort werden unter Reinraumbedingungen vor allem Sende- und Empfangsmodule für Radarsysteme gefertigt.

Foto von Jasmin Mattern und Diana Rudi

Top-Ausrüstung für die, die uns schützen


„Als junger Ingenieur in der Verteidigungsindustrie hat der Krieg in der Ukraine natürlich einen großen Einfluss darauf, wie ich meine Arbeit wahrnehme. Diese Tragödie hat mir brutal vor Augen geführt, wie wichtig unsere Industrie in geopolitischen Fragen ist, um die Freiheit vor Angriffen von außen zu schützen.

Aus meiner Sicht sind unsere Leistungen in der französischen Geschäftseinheit entscheidend, um sicherzustellen, dass unsere Streitkräfte über die besten Kampfmittel verfügen. Gerade angesichts der aktuellen Krise fühle ich mich mehr denn je verpflichtet, dafür zu sorgen, dass unsere Truppen die modernste Ausrüstung bekommen.

Unser Engagement für Exzellenz und Innovation ist dabei ungebrochen, denn wir sind uns bewusst, welche direkten Auswirkungen unsere Arbeit auf diejenigen hat, die uns verteidigen. Wir wissen, dass jedes Detail zählt, wenn es darum geht, die tapferen Männer und Frauen zu unterstützen, die ihr Leben riskieren, um uns und unsere Freiheit zu schützen.

Um es kurz zu machen: Ich bin zutiefst stolz, Teil dieser Industrie zu sein. Und wir werden weiterhin mit Hingabe und Leidenschaft daran arbeiten, unsere Nationen und deren Werte vor den Herausforderungen der heutigen Welt zu schützen.“

Clément Aubaniac ist Anfang 2023 zum HENSOLDT-Team am französischen Standort in Toulouse gekommen. Mit seinem spezialisierten Master-Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen ist er verantwortlich für die Entwicklung der Serviceaktivitäten in Frankreich, einschließlich Obsoleszenz-Management und der Integration von Sensoren von Drittanbietern.

Foto von Clément Aubaniac

Bewusstseins- und Akzeptanzwandel als Wachstumstreiber


"Wir bei HENSOLDT verfolgen ein Ziel: Wir wollen eine sicherere Zukunft für die kommenden Generationen ermöglichen. Gemeinsam stellen wir uns den enormen Herausforderungen unserer Zeit, finden Antworten auf globale Sicherheits- und Verteidigungsfragen und entwickeln dazu innovative Technologien. Mit diesem Ziel ziehen wir die besten Talente an und binden sie an uns. Unsere Werte stehen im Mittelpunkt unseres Engagements und unseres Ehrgeizes, besser zu sein und besser zu werden. Das Engagement unserer Mitarbeiter für unser gemeinsames Ziel, einen Beitrag zu Sicherheit und Stabilität in Europa und der Welt zu leisten, macht HENSOLDT so stark, innovativ und engagiert. Der Bewusstseins- und Akzeptanzwandel in der Verteidigungsindustrie wirkt sich bereits positiv auf unser Geschäft aus und wird auch weiterhin zu unserem Wachstum beitragen.“

Dr. Lars Immisch, Personalvorstand bei HENSOLDT

Foto von Dr. Lars Immisch